AYurveda

Der große Schatz und die Stärke der Ayurvedischen Lehre liegt zum einem in seiner breiten allumfassenden Sicht auf den Menschen inklusive seiner schwankenden Wechselbeziehung zwischen den organischen Prozessen des Körpers und den äußeren Faktoren wie Wetter, Lebensweise und den emotionalen Zustand des Individuums. Die zentrale Rolle ist die Ernährung. Und zum anderen in der praktischen Erfahrung aus ca. 5000 Jahren, die sich bei gleichbleibender theoretischer Basis und praktischer Anwendung bis heute bewährt hat.

Nach der ganzheitlichen Ayurvedischen Lehre gibt es direkte Zusammenhänge zwischen Körper, Geist und Seele in Bezug auf Gesundheit und Krankheit. Hierzu gibt es einen Leitfaden für die individuelle Ernährungstherapie, die nicht nur die Gesunden gesund erhalten, sondern auch die Grundlage für Heilung bei Krankheiten geben kann. 

Es ist wesentlich leichter sich um seine Gesundheit zu kümmern als später um seine Krankheiten. Daher wird in der Ayurvedischen Lehre größter Wert auf die Prävention gelegt!

Ayurveda bedeutet die „Wissenschaft vom Leben“. Es ist also keine indische Medizin, bei der man indisch oder asiatisch essen muss und dabei Mantras singen soll. Es ist die Grundlage, wie wir eins mit unserem Leben werden und im Einklang mit unserer Natur gesund bleiben können, bis ins hohe Alter. 

Krankheit wird als Verlust des individuellen Gleichgewichts gesehen – du bist aus deinem Rhythmus gekommen. Dein natürliches Gleichgewicht aus Vata (Prinzip der Bewegung + Zerstörung), Pitta (Prinzip der Umwandlung) und Kapha (Prinzip der Stabilität und Schöpfung) ist gestört worden. Leben ist Rhythmus – alles ist immer in Bewegung! Damals als die Ayurvedische Lehre entstand, erklärten sich die Menschen alles – einschließlich der körperlichen Funktionen und Abläufen – entsprechend den Vorgängen in der Natur. Man fand heraus, dass alle Vorgänge in der Natur und im Menschen diesen drei Grundfunktionen (Vata, Pitta, Kapha) zuzuordnen sind. Sind diese drei Funktionen im Gleichgewicht und im individuellen Einklang, spricht man von Gesundheit.

Der Krankheitsprozess ist aus Ayurvedischer Sicht ein langsamer, der sich in verschiedenen Stufen entwickelt und in jedem Krankheitsstadium beeinflusst werden kann. Zu Beginn sind es kleine Schwankungen, die alle von uns, zum Beispiel mit dem Wechsel der Jahreszeiten kennen. Jede Jahreszeit hat ihren Einfluss auf Mensch & Natur. So kennt jeder das wohltuende Gefühl, wenn man im Frühling die Wärme der ersten warmen Sonnentage wieder spürt. Man blüht sprichwörtlich auf. Im Hochsommer jedoch wird die Sonne manchmal zu brennend und man freut sich auf das reinigende Wärmegewitter. 

Werden die körperlichen Schwankungen jedoch nicht wieder ausgeglichen, akkumuliert sich ein Dosha und fängt an sich nach einiger Zeit im Körper auszubreiten. Das feine Gleichgewicht von Vata, Pitta und Kapha ist gestört. Dies zeigt sich zu Beginn mit den „typischen Kleinigkeiten“ wie Verdauungsstörungen, Müdigkeit nach dem Essen, Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Nervosität, Konzentrations-störungen, Blähbauch und ähnliches.

Wird diesem Krankheitsprozess nicht entgegengewirkt, kann es zu
Chronifizierungen und zur Manifestation von Krankheiten kommen.

Wir essen alle mehrmals täglich und sehen oft nicht welchen Einfluss die Nahrung auf unsere Gesundheit hat. Dabei ist sie die Grundlage für einen gesunden Körper und Geist. 

Die tägliche Nahrung wird zur heilenden Medizin, wenn sie in Qualität, Quantität, der Art der Zubereitung und ihrem Geschmack und auf die eigene Konstitution und/oder Krankheit abgestimmt ist. Daher ist es besonders wichtig zu Beginn eine ausführliche Anamnese durchzuführen, um die individuelle Natur der körperlichen und mentalen Konstitution zu erkennen und zu verstehen. 

Was wäre die Ayurvedische Küche ohne Gewürze? Bereits geringe Mengen eines Gewürzes haben die Kraft, den Geschmack und die Qualität sowie die Verdaulichkeit von Lebensmitteln zu verändern bzw. auszugleichen. Gewürze sind das wichtigste Instrument der Ayurvedischen Ernährungslehre. Sie dienen nicht nur als Geschmacksverstärker, sondern auch als Heilmittel in der täglichen Nahrung, welche speziell und ganz individuell eingesetzt werden.

Unser Darm dient dabei als eine zentrale Schlüsselstelle und guter Indikator, um erste Veränderungen im Körper zu beobachten. Denn der Darm verarbeitet unsere Nahrung und absorbiert die wichtigen Nährstoffe aus der Nahrung über das Blut in unseren gesamten Körper und somit in jede einzelne Körperzelle. Wenn die Darmfunktion geschwächt ist, werden die lebensnotwendigen Nährstoffe nicht gut oder unzureichend aufgespalten und aufgenommen. Das hat langfristige und gravierende Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Die Zellen werden nicht mehr ausreichend versorgt und in ihrem täglichen Meisterwerk, die lebenswichtigen Grundfunktionen wie Zellerneuerung, Sauerstoffversorgung, Stoffwechsel, Wachstum, Bewegung, uvm, zu übernehmen, gestört. Nicht von heute auf morgen, sondern meist ganz langsam – wie ein tropfender Wasserhahn – unaufhaltsam.